




«Delivery for Mr. Assange»
Die !Mediengruppe Bitnik spürt Überwachungskameras im öffentlichen Raum auf und verwanzt das Zürcher Opernhaus. Kürzlich schickte sie dem Gründer von Wikileaks ein Postpaket mit einer Kamera, das alle 10 Sekunden ein Bild ins Internet übertrug. Diese Aktion mit dem Namen «Delivery for Mr. Assange» bildet den Kern einer Einzelausstellung im Helmhaus Zürich.
Auch wenn sie ihr Ziel in einem bahrainischen Gefängnis nie erreicht hat: Die «Postdrohne», wie die Zürcher Künstlergruppe !Mediengruppe Bitnik das mit einer Kamera ausgerüstete Paket nennt, das sie an Wikileaks-Gründer Julian Assange und den bahrainischen Menschenrechtsaktivisten Nabeel Rajab losschickte, hat ihre Funktion erfüllt: Als Metapher für unsichtbare und nicht körperlich spürbare Bewegungen in digitalen Kommunikationsnetzen – und für ihre Überwachbarkeit durch machtvolle Protagonisten an neuralgischen Maschen.
Für ihre erste grössere Einzelausstellung in Zürich seit 2007 nutzt die !Mediengruppe Bitnik mehrere Räume des Helmhaus zur weiteren physischen Ausformulierung ihrer versendbaren Metapher. Dabei wird erfahrbar, was Whistleblower wie Edward Snowden theoretisch verbreiten – aber nur Künstlerinnen und Künstler in eine buchstäblich berührende Form bringen können.
Weitere Informationen auf www.helmhaus.org
Eine Ausstellung des Helmhaus Zürich. Die Projekte «Delivery for Mr. Assange» und «Delivery for Mr. Rajab» wurden vom Migros-Kulturprozent mit einem Werkbeitrag unterstützt.